Wie bitte ?

Immer dieses Fachchinesisch..., für jemanden der nicht täglich mit den netzwerktypischen Begriffen umgehen muß ist es machmal schwierig Zusammenhänge zu erkennen bzw. Aussagen auf ihren Gehalt hin zu prüfen. Aber wer stellt schon gerne “Blankoschecks” für Investitionen aus deren eventuell zweifelhaften Nutzen er nicht erkennen kann???

.....Wir möchten an dieser Stelle wenigstens ein klein wenig Licht ins Dunkle bringen......

Backplane

  • Die Backplane ist die Grundplatine einer aktiven Netzwerkkomponente. Sie ermöglicht die Kommunikation der einzelnen Baugruppen (Module) untereinander.

Broadcast,

  • Es handelt sich um Datenpakete eines Gerätes, daß feststellen möchte wo (unter welcher Adresse) es ein anderes Gerät erreicht. Diese Datenpakete werden auch von Switchen (nur OSI Layer 2 Funktionalität) weitergeben. In großen Netzwerken kann der Anteil dieser Meldungen im Verhältnis zum Wirkverkehr zu groß werden, gleichzeitig wird jede einzelne dieser Meldungen von jedem Client ausgewertet, so daß unnötige Ressourcen verbraucht werden. Eine Schottung dieser Meldungen ist durch Routing-Funktionalität im Switch / Router (OSI Layer 3) möglich (gebildete VLAN können nur über OSI Layer 3 miteinander kommunizieren und bilden so jeweils eine Broadcast-Domain).

Collision

  • Eine Collision entsteht auf einem Shared Ethernet Media wenn 2 Geräte gleichzeitig versuchen Datenpakete zu senden. In der Folge kommt es zu einer Kollision dieser Datenpakete die damit unlesbar werden und nochmals gesendet werden müssen. Collisions werden von allen Clients auf einem Shared Media wahrgenommen.

Dedizierte Anschlüsse (dedicated)

  • Jeder Client bekommt ein “Segment” für sich bereit gestellt. Im Unterschied zu einem Shared Media kann dieser Client durch Collions oder Verkehr anderer Clients nicht eingeschränkt oder behindert werden (Ausnahme: Broadcasts).

Fast Ethernet Channel (Cisco probrietär)

  • Die Funktionalitt des Fast Ethernet Channel erlaubt die Staffelung von 2 bis 8 100Mbit/Gigabit Trunks unter Ausschluß von LOOPS mit Adition der Bandbreite. Je nach Größe des Channels werden bis zu 16 LWL-Fasern zur Übertragung benötigt.

ISL (Cisco probrietär)

  • ISL ermöglicht die Mitführung von bis zu 1000 VLAN in einem 100Mbit/Gigabit Trunk (Full Duplex). Unter der physikalischen Voraussetzung einer LWL-Verkabelung zwischen den Etagen können hier auf 2 LWL Fasern alle VLAN mitgeführt werden. Die einzelnen VLAN bekommen die Bandbreite im Trunk dynamisch zugewiesen.

802.1q (offener Trunking Standard)

  • 802.1q ermöglicht die Mitführung von bis zu 4000 VLAN in einem 100Mbit/Gigabit Trunk (Full Duplex). Unter der physikalischen Voraussetzung einer LWL-Verkabelung zwischen den Etagen können hier auf 2 LWL Fasern alle VLAN mitgeführt werden. Die einzelnen VLAN bekommen die Bandbreite im Trunk dynamisch zugewiesen. ISL und 802.1q sind nicht zueinander kompatibel.

LAN

  • Ausgeschrieben: Lokal Area Network; Gemeint ist die Datenkommunikation in einem lokalen Standort

Übertragungsmedien (Typische Eigenschaften)

  • Koax:
    • Niedrige Bandbreite, kleine Investitionskosten. 10Base2 (Thin Coax): Shared Medium; 10Mbit/s, Restriktionen bezüglich Anzahl der möglichen Clients und der Länge des Gesamtsegmentes
    • Niedrige Bandbreite, kleine Investitionskosten. 10Base5 (Yellow Cable), 10Mbit/s, Restriktionen bezüglich Anzahl der möglichen Clients und der Länge des Gesamtsegmentes
  • Twisted Pair:
    • Hohe Bandbreite, gesteigerte Investionskosten. Jeder Client hat sein eigenes Medium. Je nach Art der verwendeten aktiven Netzwerkkomponente (HUB oder Switch) kann Dediziert oder Shared angeschlossen werden. Die Längenrestriktionen beträgt 90m (+ 2xPatchlkabel a 5m). Weiterhin ist bei der Kabelführung auf eventuelle Beeinflussungen durch Induktion zu achten.
  • Lichtwellenleiter (LWL):
    • Höchste Bandbreite bei großen Anschlußlängen (abhängig von Querschnitt der LWL-Fasern), hohe Investitionskosten. Der Backbonebereich sollte generell in LWL ausgeführt werden. Im Bereich von Rechenzentren (Serverfarms) wird ebenfalls oft zusätzlich LWL verkabelt.

Primär- (Core) / Sekundär- (Distribution) / Tertiär- (Access) / Steigebereich / Backbone

  • Unter dem Primärbereich wird der Campusbereich verstanden (gemeint sind die zentralen Komponten und die Verbindung dazwischen in z.B. mehreren Gebäuden die zusammen ein Netz bilden). Dieser Bereich ist nur in großen LAN definierbar, in vielen Fällen ist er identisch mit dem Sekundärbereich
  • Der Sekundärbereich wird von den zentralen Backbonekomponenten der einzelnen Gebäude gebildet
  • Der Tertärbereich umfaßt die Etagenverteiler - Switche und die Anschlußseite.
  • Der Steigebereich ist die physikalische Verbindung zwischen den einzelnen Etagen (und deren aktiven Komponenten).
  • Der Backbone ist die logische Verbindung zwischen aktiven Netzwerkkomponenten (Router / Switches / Hub´s / Bridges)

Trunk

  • Hiermit wird die Verbindung zwischen Switch, Hub und Router-Komponenten bezeichnet. Diese Verbindung wird ausgezeichnet durch die Möglichkeit zwischen 2 physikalischen Schnittstellen mehrere virtuelle Verbindungen zu gleicher Zeit zu realisieren. Die Umsetzung dieser Anforderung wird durch ATM (Asynchron Transfer Protokoll) oder auf Ethernet-Basis (Fast-Ethernet bzw. Gigabit-Ethernet) unter Einbeziehung des Standards 802.1q bzw. unter Anwendung probrietärer Protokolle wie CISCO ISL (Inter-Switch-Link) realisiert (Info: Sowohl ISL wie auch 802.1q kennzeichnen VLAN-Tagging-Verfahren die jedoch auf unterschiedlichen Ansätzen basieren; näheres ist der Fachliteratur zu entnehmen).

Shared Media

  • Ein physikalisches Medium wird von mehreren Clients benutzt. Dieses Medium bildet eine Collision-Domain, jeder Verkehr auf diesem Medium wird von jedem Client “gesehen und mitgehört”.

Spanning Tree (802.1d)

  • Spanningtree ist ein Verfahren zur Schleifenunterdrückung in gekoppelten Netzwerken. Bei diesem Verfahren werden physikalisch redundante Netzstrukturen ermittelt und in einer zyklenfreien Struktur abgebildet. Diese Maßnahme reduziert die aktiven Verbindungswege einer beliebig vermaschten Netzstruktur auf die einer Baumstruktur (daher der Name SpanningTree, SPT).
  • Mathematisch betrachtet ist eine Baumstruktur so geartet, daß alle vernetzten Punkte nur durch einen Weg miteinander verbunden sind. Außerdem sind alle vernetzten Punkte von allen anderen vernetzten Punkten aus erreichbar, zudem gibt es zwischen zwei beliebigen vernetzten Punkten keine Zyklen.
  • Das Spanningtree-Verfahren wurde von DEC entwickelt und später in abgewandelter Form von IEEE 802.1 bernommen. Der Algorithmus ist in entsprechenden Brückentypen implementiert, wobei jede Brücke im Rahmen bestimmter Optimalitätskriterien den Weg hin zur Wurzel der Baumstruktur berechnet.
  • Als Berechnungsparameter können Entfernungen, Kapazitäten, Kosten oder Verkehrsbelastungen herangezogen werden.

Switching (Bridging / Routing)

  • Beim Switching werden Datenpakete eines Absenders an den genauen Empfänger übermittelt. Im Unterschied zu Shared Ethernet werden Collisions und der Verkehr weiterer Clients der nicht an den Empfänger gerichtet ist, nicht an den Empfänger weitergegeben. Man unterscheidet 2 Arten des Switching:
    • Switching nach OSI Layer 2 (Bridging-Funktionalität: Sperre für Collions, jedoch nicht für Broadcasts)
    • Switching nach OSI Layer 3 (Routing-Funktionalität: Sperre für Collions und Broadcasts)

WAN

  • Ausgeschrieben: Wide Area Network; Gemeint ist die Datenkommunikation zwischen verschiedenen Standorten