Verkabelung

Im Zuge der schnell wachsenden Anforderungen zu Security, Verfügbarkeit und Bandbreite werden in vielen Unternehmensbereichen bereits seit mehreren Jahren strukturierte Netzwerklösungen im Tertiärbereich realisiert (Twisted Pair).

Im Steigebereich (und teilweise auch für Serverfarmen) kommen, um die Realisierbarkeit innovativer Techniken im Backbonebereich zukünftig zu gewährleisten, Lichtwellenleiter zum Einsatz. Auch “Fiber to the Desk” wird in Bereichen mit verteilter Serverarchitektur praktiziert. Die Gründe für die mit größeren Investitionen verbundenen Anstrengungen liegen in spezifischen Eigenschaften der einzelnen Netzwerktopologien:

Shared Ethernet

  • Shared Ethernet Lösungen wurden in der Vergangenheit vorwiegend mittels Koax-Verkabelungen realisiert. Zum Einsatz kamen Thin Ethernet (10Base2) und Thick Ethernet (10Base5). Die Unterschiede lagen bei diesen Verkabelungssystemen vor allem in der möglichen Gesamtlänge der zu realisierenden Strecken. Jeder innerhalb des LAN dazukommende Anschluß bedeutete zudem eine weitere Reduzierung der realisierbaren Streckenlänge. In diesen LAN ist die max. Übertragungsbandbreite 10Mbit/s, die Betriebsart ist “halfduplex” (es kann nicht gleichzeitig gesendet und empfangen werden).
  • Als aktive Komponenten wurden Sternkoppler und Hubs eingesetzt. Da alle Geräte sich die zur Verfügung stehende Bandbreite teilen müssen, ist die Anzahl der anschließbaren Geräte von deren Netzfrequentierung abhängig. Aufgrund der exponential ansteigenden Collisionrate läßt sich in der Praxis ein Durchsatz von max. 3 bis 4,5 Mbi/s erzielen.
  • In einer Übergangsphase kamen mit der Migration zu einer Strukturierten Verkabelung (Twisted Pair) ebnfalls Hub´s zum Einsatz obwohl jedem angeschlossenen Gerät bereits eine eigene physikaische Verbindung zur Verfügung stand. Die einzelnen Anschlüsse wurden in den Hub´s (meistenteils in Segmenten) zusammengefaßt. Man spricht in diesem Zusammenhang vom “collapsed Backbone”. Die Grundlage für den nächsten, entscheidenden Entwicklungsschritt war mit Errichtung der strukturierten verkabelung jedoch bereits gegeben.

Twisted Pair

  • Hier wird jeder Anschluß mit einem eigenen Kabel (4 verdrillte Adernpaare/Kabel) realisiert, Alle Anschlüsse werden in einem Technikraum auf Patchpanels geführt. Die Verbindungen zu aktiven Komponenten werden mittels Patchkabeln hergestellt. Die maximale Übertragungslänge (Categeorie 5 und 6) beträgt 90m + 2 Patchkabel (jeweils max. 5m).
  • In jüngster Zeit kommen für die Realisierung der passiven Verkabelung hochwertige Kabeltypen zum Einsatz die aufgrund ihrer besseren spezifischen Eigenschaften (z.B. For Next Wert) höhere Bandbreiten erlauben. Entsprechende Normen (in Vorbereitung) werden als Categorie 7 speziefiert.
  • Einer der Hauptvorteile dieser Verkabelung ist das Daten- und TK-Anschlüsse dasselbe Medium benutzen...erst die Patchung entscheidet ob ein Anschluß als Daten- oder TK-Anschluß fungiert.
  • Abhängig von der verwendung (Daten/TK) kommen unterschiedliche Adernpaare im Kabel zum Einsatz (je 2). Eine Ausnahme hierzu bildet Gigabit über Kupfer...hier werden alle 4 Adernpaare gleichzeitg benutzt. Neue Entwicklungen lassen auch die Realisierung von 10Gigabit über Kupfer möglich erscheinen.

Fiber to the Desk

  • Bei dieser Methode ist das Ãœbertragungsmedium zwischen einer Anschlußdose und dem Patchfeld im Technikraum ein Lichtwellenleiter. Abhängig vondem gewählten Fiberdurchmesser und Fiberart (Single oder Multimode) lassen sich große Streckenlängen und hohe Bandbreiten realisieren. Elektromagnetische Einflüsse können hier vernachlässigt werden.
  • Den Vorteilen bezüglich der Ãœbertragungseigenschaften treten jedoch höhere Realisierungskosten sowohl bei den aktiven Komponenten als auch bei der passiven Infrastruktur selbst entgegen.
  • Soweit im TK-Umfeld nicht mit einer “Voice over IP” Technik gearbeitet wird muß, im Gegensatz zu einer Twisted Pair Verkabelung, bei Erstellung dieser Infrastruktur ein eigenes (Kupfer) Netz für Telefonieanwendungen berücksichtigt werden.